#Thursday Colloquium mit Warren Breckman
In diesem Vortrag untersucht Warren Breckman die Kriegstagebücher von George Hambley, einem kanadischen Kavalleristen. Seine zwanzigbändige Darstellung des Ersten Weltkriegs bietet ein seltenes und sehr persönliches Porträt von Glauben, Pflicht, Leid und Sinn inmitten der Verwüstung. Hambleys Tagebücher dokumentieren nicht nur die täglichen Realitäten des Grabenkriegs und des Kavalleristenlebens, sondern auch seine spirituellen Reflexionen, literarischen Interessen und tiefen emotionalen Bindungen, insbesondere zu seinem Pferd Nix. Warren Breckman ordnet diese Schriften in verschiedene historiografische Rahmen ein, darunter Mikrogeschichte, kulturelles Gedächtnis und das intellektuelle Leben gewöhnlicher Soldaten. Er verbindet dabei Erzählung, persönliches Vermächtnis und historische Forschung und versucht zu beleuchten, wie die Erfahrungen eines einzelnen Mannes dazu beitragen können, unser Verständnis der emotionalen und kulturellen Dimensionen des Ersten Weltkriegs neu zu perspektivieren.
Bildinformation
Vier kanadische Soldaten schlafen und schreiben Briefe in den Schützengräben bei Willerval. Die Nacht war in den Schützengräben oft eine geschäftige Zeit: Drahtverlegungs-, Arbeits- und Überfallkommandos wurden alle nachts ausgesandt. Der Tag war daher die Zeit der Entspannung und des Versuchs, ein wenig Schlaf zu finden. Foto: Rider-Rider, W (Lt), offizieller kanadischer Fotograf, (01.04.1918), Imperial War Museum, Lizenz-Nr. LIC-02866-J8G3S6