(Dieses Gespräch findet auf Englisch statt.)
Ein Gespräch zwischen
Dr. Christine Hobden
Dozentin für Ethik und öffentliche Verwaltung, Wits School of Governance, Universität von Witwatersrand
und
Prof. Dr. Svenja Ahlhaus
Juniorprofessorin für Politische Theorie, Institut für Politikwissenschaft, Universität Münster
Ahlhaus‘ Die Grenzen des Demos (Campus, 2020) beschäftigt sich mit der Frage der Zugehörigkeit zu demokratischen Bürgerschaften. Während in der Öffentlichkeit ausgiebig darüber debattiert wird, wer Mitglied wird, scheint die Tatsache, dass es ein „wir“ gibt, das berechtigt ist, über „unsere“ Grenzen zu entscheiden, eine unbestreitbare Annahme innerhalb dieser Debatten zu sein. Gegen diese Annahme argumentiert Ahlhaus, dass Entscheidungen über die Mitgliedschaft von Bürgern und Nicht-Bürgern gemeinsam getroffen werden sollten; politische Gemeinschaften sollten Außenstehende in den Entscheidungsprozess einbeziehen, wenn es um Fragen der Mitgliedschaftspolitik geht.
Hobden’s Citizenship in a Globalised World (Routledge, 2021) konzentriert sich auf die staatsbürgerliche Verantwortung. Er fragt, was es bedeuten würde, in unserer vernetzten und ungerechten Welt eine staatsbasierte Bürgerschaft gerecht zu leben. Hobden entwirft ein staatsbasiertes, aber global ausgerichtetes Konzept der Staatsbürgerschaft und plädiert dafür. Demokratische Bürgerinnen und Bürger haben nach dieser Auffassung eine kollektive Verantwortung, ihren Staat zur Rechenschaft zu ziehen, damit er sowohl im Inland als auch international gerecht handelt.
In Form eines informellen Gesprächs werden Hobden und Ahlhaus die Kernargumente ihrer Bücher vorstellen und aus der Perspektive ihrer jeweiligen Theorien drängende aktuelle Fragen der demokratischen Staatsbürgerschaft diskutieren, die von demokratischer Entscheidungsfindung, Ungleichheit der Bürger und Verantwortung für staatliches Handeln bis hin zu Migration, Grenzziehung und Diasporapolitik reichen. In dem Gespräch sollen auch die Ausgangspunkte, Motivationen und Methoden dieser beiden Bücher erörtert werden, die in unterschiedlichen intellektuellen Traditionen der politischen Theorie wurzeln, deren gemeinsames Ziel es jedoch ist, Einsichten und normative Ziele für die demokratische Staatsbürgerschaft von heute anzubieten.
Diese Veranstaltung findet auf Einladung statt.
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