2024—2025

Kirsten Schmalenbach

Völker- und Europarecht, Paris Lodron Universität Salzburg

Kirsten Schmalenbach ist seit 2010 Professorin für Völker- und Europarecht an der Paris Lodron Universität Salzburg. Zuvor war sie Professorin für Völker- und Europarecht an der Universität Graz (2003-2010), hatte eine Vertretungsprofessur an der Universität Bayreuth inne (2002) und war Habilitandin an der Universität zu Köln (1996-2002). Seit 2020 leitet sie das vom Österreichischen Wissenschaftsfonds FWF geförderte Einzelprojekt „United Nations Tort Law“. Im Jahr 2021 war sie Senior Research Fellow in der Kolleg-Forschungsgruppe „The International Rule of Law – Rise or Decline?“ (DFG). Im akademischen Jahr 2023/24 ist sie Mitglied des Forschungsteams „The Institutional Architecture for a 1.5 °C World“ am Center of Advanced Studies (CAS) an der Ludwig-Maximilians-Universität München. 

Der Forschungsschwerpunkt von Kirsten Schmalenbach liegt im Völkerrecht, dort vor allem im Recht der Internationalen Organisationen, dem internationalen Haftungs- und Verantwortlichkeitsrecht sowie dem Recht des internationalen Umwelt- und Klimaschutzes. Darüber hinaus behandelt sie regelmäßig Fragen des internationalen Sanktionsrechts, des Rechts des bewaffneten Konflikts und der internationalen Rechtsquellenlehre. Im Bereich des Europarechts liegt der Forschungsfokus auf den Außenbeziehungen der Europäischen Union. 

Im Rahmen ihres HIAS-Forschungsvorhabens „Beyond anthropocentrism: Can the legal status of natural entities and ecosystems effectively mollify global environmental degradation?“ plant Kirsten Schmalenbach der Frage nachzugehen, was eine Rechtspersönlichkeit von Naturelementen für den internationalen, regionalen und nationalen Umweltschutz bedeutet. Personalität ist zumeist in historische, gesellschaftliche, politische und kulturelle Kontexte eingebettet, bevor sie sich zu einem rechtlichen Phänomen entwickelt. Andererseits kommt der moderne Gesetzgeber sozialen Normen oft zuvor, in der Hoffnung, dass die Autorität des Gesetzes mit der Zeit zur gesellschaftlichen Akzeptanz der Prämissen des Gesetzes führt. Allerdings ist die gesetzgeberische Zuweisung von Personalität an Naturelemente besonderen Herausforderungen ausgesetzt, angefangen mit der Definition und Eingrenzung des natürlichen Subjekts, bis hin zur Allokation und Abwägung von Interessen aller betroffenen Akteure und Subjekte. Das Forschungsvorhaben beschränkt sich dabei nicht auf internationale Perspektiven und Rechtsfragen; vielmehr wird die Zeit am HIAS genutzt, ein interdisziplinäres Forschungsteam aufzubauen, das sich dem Thema aus philosophischer, anthropologischer, politikwissenschaftlicher und wirtschaftlicher Sicht nähern wird.

Kirsten Schmalenbachs Tandempartner ist Markus Kotzur, Professor für Europa- und Völkerrecht an der Universität Hamburg.

Ihr HIAS-Fellowship wird durch Mittel der Joachim Herz Stiftung gefördert.  

 

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Kirsten Schmalenbach

Finanzierung

Joachim Herz Stiftung

Tandem

Markus Kotzur, Professor für Europa- und Völkerrecht, Universität Hamburg

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