Kooperationen

Neben der Förderung der individuellen Vernetzung der Fellows untereinander sowie mit der Hamburger Wissenschaftslandschaft besteht ein weiterer Fokus des Netzwerkaufbaus des HIAS darin, langfristige institutionelle Kooperationen mit internationalen Partnereinrichtungen aufzubauen. Um über die eher arbiträre Präsenz einzelner Fellows hinaus stabile Netzwerke mit bestimmten geographischen Regionen zu etablieren, strebt das HIAS Kooperationen und Abkommen mit Institutionen aus afrikanischen, lateinamerikanischen, asiatischen oder osteuropäischen Ländern an. Ein Beispiel dafür ist die Zusammenarbeit mit dem Stellenbosch Institute for Advanced Study (STIAS) in Südafrika. Auch das Netzwerk nach Lateinamerika wurde intensiviert: Seit 2023 gibt es ein gemeinsames Fellowship mit dem Center of Advanced Latin American Studies (CALAS).

Eine wichtige Rolle spielen auch Netzwerke zwischen Institutes for Advanced Study in Deutschland und auf internationaler Ebene. Teil einer Lerngemeinschaft zu sein ist für das HIAS als relativ jungem Institut von großer Bedeutung. So wurde das HIAS im Jahr 2022 in das European Network of Institutes for Advanced Study (NetIAS) aufgenommen. Auch an den informellen regelmäßigen Treffen der deutschen IAS, die 2022 von Freiburg initiiert wurden, ist das HIAS aktiv beteiligt. In beiden Netzwerken ist neben dem Erfahrungsaustausch ein zentrales Anliegen, an öffentlicher Sichtbarkeit in Gesellschaft und Politik zu gewinnen. 

Diese Treffen bieten die Möglichkeit, für alle Institute relevante Themen zu diskutieren, Best Practices auszutauschen, gemeinsame Herausforderungen anzugehen und sich im forschungspolitischen Diskurs in Deutschland zu positionieren. Auf dem letzten Treffen wurde ein gemeinsames Papier über das spezifische Potenzial von IAS veröffentlicht.


NetIAS

Das HIAS beteiligt sich an NetIAS-Netzwerktreffen in Europa sowie an einer Reihe innovativer Programme von NetIAS. Eines davon ist das CAT-Programm (Constructive Advanced Thinking), das darauf abzielt, Gruppen von internationalen Nachwuchsforschenden einzuladen, die sich jeweils für einen Zeitraum von bis zu zwei Wochen an verschiedenen Institutes for Advanced Studies in Europa treffen, um an ihren gemeinsamen Forschungsthemen zu arbeiten – und um Kontakte zu diesen IAS und ihren Fellows und lokalen Forschungsstrukturen zu knüpfen.


CALAS

Das Maria Sibylla Merian Center for Advanced Latin American Studies (CALAS) und das HIAS schreiben jährlich ein gemeinsames Fellowship aus, das sich dadurch auszeichnet, dass es Lehre und Forschung verbindet und es ermöglicht, Fellows aus Lateinamerika mit mehreren Institutionen in Deutschland zu vernetzen sowie diese Institutionen untereinander. Der Forschungspart des Fellowships findet am HIAS in Hamburg, der Lehrpart an den Universitäten Kassel bzw. Bielefeld statt


STIAS

Durch die Kooperation mit dem STIAS lädt das HIAS regelmäßig Wissenschaftler:innen vom afrikanischen Kontinent, die ein dreijähriges STIAS Iso-Lomso-Stipendium innehaben, zu einem mehrmonatigen Forschungsaufenthalt nach Hamburg ein. Das Iso-Lomso-Programm richtet sich speziell an Early Career Researcher („Iso Lomso“ bedeutet “das Auge von morgen”).


FZH

In Kooperation mit dem HIAS schreibt die Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH) Fellowships zu Urbanität und Stadtgeschichte in zeithistorischer Perspektive aus. Die Fellowships bieten Interessent:innen, die durch einschlägige Forschungen ausgewiesen sind, die Möglichkeit, in Hamburg ein eigenes Projekt aus diesem Themenfeld zu bearbeiten. Die Ausschreibung richtet sich primär an Wissenschaftler:innen (ab Postdoc-Level), die an Universitäten oder Forschungseinrichtungen außerhalb Deutschlands tätig sind. Die Laufzeit der Fellowships beträgt je bis zu vier Monate.

Die Kooperation mit der FZH bietet Fellows die Möglichkeit, am Leben in den Wissenschaftscommunitys der FZH und des HIAS teilzunehmen. Hierzu gehören öffentliche Veranstaltungen ebenso wie der transdisziplinäre Austausch in internen Kolloquien. Diese Zusammenarbeit bietet den Fellows und den beiden kooperierenden Institutionen wertvolles Netzwerkpotenzial über ihre eigene Disziplin hinaus.