Atmosphären – Drittes Hamburg Symposium für Philosophie und Anthropologie

Jede Situation hat eine Atmosphäre. Das bedeutet, dass es einen gefühlten Raum gibt, der durch die affektiven Beziehungen zwischen menschlichen und nicht-menschlichen Körpern sowie der materiellen Umgebung geschaffen wird und der diese Elemente gleichermaßen transzendiert. In den letzten Jahren haben Anthropolog:innen und Philosoph:innen bedeutende Fortschritte bei der Beschreibung und Theoriebildung darüber gemacht, was Atmosphären sind und wie sie entstehen.

Was jedoch noch zu klären bleibt, ist, was Atmosphären bewirken. Damit ist die Frage gemeint, wie Atmosphären unser Denken, Fühlen und Handeln beeinflussen. Es scheint immer noch an konstruktiven und produktiven theoretischen Konzepten und empirischen Beweisen zu mangeln, um besser beschreiben und verstehen zu können, wie Atmosphären bestimmte Verhaltensweisen ermöglichen und einschränken und wie sie den Kontext prägen, der zur Entstehung kultureller Bedeutungen beiträgt.

Das Ziel dieses Symposiums ist es, den Dialog zwischen Philosoph:innen und Anthropolog:innen zu vertiefen, um zu ergründen, was Atmosphären bewirken, wie sie in der Gesellschaft fungieren, welche Bedeutungen sie erzeugen und welche methodischen Werkzeuge wir einsetzen können, um ihre Bedeutung deskriptiv und hermeneutisch zu erfassen. Auf diese Weise soll das Symposium dazu beitragen Atmosphären als dritte Ebene in der Sozial- und Kulturtheorie zu etablieren, die neben der Ebene des individuellen Handels und der der strukturellen Möglichkeiten und Zwänge besteht.

Um diese Fragen zu diskutieren, sind Philosoph:innen und Anthropolog:innen zum Dritten Hamburger Symposium für Philosophie und Anthropologie eingeladen. Das Hamburger Symposium für Philosophie und Anthropologie ist ein von Michael Schnegg und Thiemo Breyer im Jahr 2023 initiiertes Forum, um die beiden Disziplinen in einen engen Austausch zu bringen. Das Format ist aus einem Fellowship am HIAS hervorgegangen und wird weiterhin vom HIAS sowie den Universitäten Hamburg und Köln und der DFG unterstützt.

Teilnehmende: