Die Fähigkeit, Bilder vor „dem inneren Auge“ zu sehen, wurde im Mittelalter in scholastischen Schriften theoretisch diskutiert sowie in literarischen Texten kritisch dargestellt. Mentale Bilder wie z.B. Visionen, Tagträume und Schlafträume spielten bei epistemologischen Prozessen, religiösen Erfahrungen und künstlerischen Auseinandersetzungen eine wichtige Rolle für die Frage der Wahrheitsfindung und -repräsentation. Trotz ihrer Bedeutung für das historische Verständnis vom menschlichen Hirn bleiben aber mittelalterliche Konzepte des „inneren Sehens“ untererforscht. Können aktuelle Erkenntnisse aus den Neurowissenschaften helfen, die mittelalterlichen Quellen neu zu erschließen? Und können im Umkehrschluss Ideen aus dem Mittelalter inspirierend wirken für innovative Experimente im neuropsychologischen Bereich? Der Workshop, organisiert von Racha Kirakosian, widmet sich diesen Fragen, indem Wissenschaftler*innen aus den betroffenen Bereichen zur interdisziplinären Diskussion zusammenkommen.
Teilnehmende
- Dr. Thomas Âgren, Uppsala Universitet
- Jun.Prof. Dr. Eva von Contzen, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
- Prof. Dr. Isabelle Dolezalek, Universität Greifswald
- Prof. Martin Dresler, Radboud University Nijmegen
- PhD candidate Jonas Hermann, Harvard University Cambridge
- Prof. Karin Jensen, Karolinska Institutet Stockholm
- Dr. Lara Keuck, Max Planck Institut für Wissenschaftsgeschichte Berlin
- Prof. Dr. Racha Kirakosian, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und Fellow 2021/2022 der Akademie der Wissenschaften in Hamburg am HIAS
- Marieke McKenna, Nijmegen
- Prof. Dr. Michael Stolz, Universität Bern, derzeit Fellow am Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald
- Katja Wiech, University of Oxford