Sabine Schmidtke ist seit 2014 Professorin für Islamische Geistesgeschichte an der School of Historical Studies am Institute for Advanced Study, Princeton, NJ. Zuvor hatte sie eine Professur an der Freien Universität Berlin inne (2002-2014).

Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören die Islamwissenschaft, islamische und jüdische Geistesgeschichte, Bibel auf Arabisch, Judäo-Arabisch, Schiismus, Zaydiyya, islamische Theologie (kalam), islamische Handschriften, muslimische Bibelrezeption, islamische Philosophie, die Geschichte der Orientalistik, Geniza, Korrespondenzen als historische Quelle, Jemen und Geschichte der Bibliotheken.

Sabine Schmidtke plant, sich während ihres Stipendiums am HIAS intensiver mit dem Archiv des Geographen Carl Rathjens (1887-1966) zu beschäftigen, der im Winter 1927/28 erstmals den Jemen besuchte und eine enge Beziehung zu Imām Yaḥyā aufbaute, die in der Ernennung von Rathjens zum Hauptberater des Imām mündete. Das Rathjens-Archiv wird in der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg aufbewahrt und ist eines der wichtigsten ausländischen Archive für die Erforschung des Jemen während der Herrschaft von Imām Yaḥyā. Schmidtke beabsichtigt, eine Monographie mit dem Arbeitstitel „Der Jemen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts: Carl Rathjens und Imām Yaḥyā“ zu verfassen. Ihre Arbeit über Carl Rathjens wird frühere Projekte zu Aspekten der jemenitischen Geschichte des 20. Jahrhunderts ergänzen, insbesondere ihre Monographie über Muḥammad b. Muḥammad b. Ismāʿīl b. al-Muṭahhar al-Manṣūr (1915-2016) (UCOpress 2018) und ihre laufende Arbeit an Rudolf Strothmanns Bericht über seinen Aufenthalt im Jemen im Frühjahr 1930.

Ihr Tandempartner ist Aaron Butts, Professor für Semitistik, insbesondere Äthiopistik, an der Universität Hamburg.

Sabine Schmidtkes HIAS-Stipendium wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie der Freien und Hansestadt Hamburg im Rahmen der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern der Universität Hamburg finanziert.