Frédéric Vandenberghe ist Professor für Soziologie an der Universidade Federal de Rio de Janeiro (IFCS-UFRJ) in Brasilien, an der er auch die Sociofilo Forschungsgruppe leitet. Ursprünglich aus Flandern in Belgien stammend, hat er an vielen Universitäten in Europa (Universität Manchester, Universität für Humanistische Studien in Utrecht, Brunel Universität in London, Europäisches Hochschulinstitut in Florenz, Katholische Universität Louvain-la-Neuve, Ecole des Hautes en Sciences Sociales in Paris), den Vereinigten Staaten (University of California in Los Angeles und Yale University) und Brasilien gearbeitet. Er ist Vorsitzender des Forschungskomitees für Soziologische Theorie (RC 16) der Internationalen Vereinigung für Soziologie (ISA) sowie Mitglied des Critical Realism Netzwerks und der Anti-Utilitaristischen Bewegung in den Sozialwissenschaften (MAUSS).
Frédéric Vandenberghe arbeitet an der Schnittstelle von kontinentaler Philosophie, Gesellschaftstheorie und Anthropologie. Seit seiner Promotion im Jahr 1994 an der École des Hautes Études en Sciences Sociales in Paris über Theorien der Verdinglichung in der deutschen Soziologie, von Hegel bis Habermas, hat er ein Buch über die Soziologie von Georg Simmel (auf Französisch), ein Buch über Posthumanismus und Biokapitalismus (auf Französisch) und ein Buch über kritischen Realismus (auf Englisch) veröffentlicht. In jüngerer Zeit publizierte er gemeinsam mit Alain Caillé das Werk For a New Classic Sociology. A Proposition, followed by a Debate (auf Englisch und Portugiesisch). Seit 2021 ist er einer der Herausgeber von MAUSS International. Derzeit arbeitet er an einem Buch über politische Hermeneutik, in dem er die politische Situation in Brasilien (2013-2023) aus der Perspektive von Karl Mannheim analysiert. Zusammen mit Christian Papilloud editiert Frédéric Vandenberghe außerdem ein zweibändiges Werk zur relationalen Soziologie.
Sein HIAS-Projekt versteht sich als sozialtheoretischer Beitrag zur interdisziplinären Interpretation der „Signatur der Gegenwart“. Unter Rückgriff auf die soziale und politische Theorie und die so genannten „Studies“ sollen einige der dringlichsten gesellschaftlichen Probleme der Gegenwart systematisch durchdacht werden. Und es schlägt vor, dies aus dem Blickwinkel Brasiliens und unter der Anleitung der bahnbrechenden Wissenssoziologie von Karl Mannheim zu tun.
Sein Tandempartner ist Frank Adloff, Professor für Soziologie an der Universität Hamburg.
Sein HIAS-Fellowship wird von der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS gefördert.
Tandem
Frank Adloff, Professor für Soziologie, Universität Hamburg