2023—2024

Reinaldo Funes Monzote

Umwelt- und Wissenschaftsgeschichte, University of Havana

Reinaldo Funes Monzote ist Professor an der Universität Havanna und Koordinator des geohistorischen Forschungsprogramms der Antonio Núñez Jiménez-Stiftung (Kuba). Er ist Präsident der Kubanischen Gesellschaft für Wissenschafts- und Technikgeschichte sowie Mitglied der Kubanischen Akademie für Geschichte. Nach seinem Studienabschluss 1991 arbeitete er als Forscher am Carlos J. Finlay-Wissenschaftsmuseum in Havanna. In seiner Doktorarbeit in Spanien (2002) untersuchte er die Abholzung der Wälder in Kuba im Zuge der Zuckerexpansion. Die Dissertation und die späteren Bücher wurden in Spanien, Mexiko, den Vereinigten Staaten und Kuba ausgezeichnet. Im Jahr 2019 gewann Reinaldo Funes den Preis der Casa de las Americas mit Nuestro viaje a la luna. La idea de la transformación de la naturaleza en Cuba durante la Guerra Fría (Unsere Reise zum Mond. Die Idee der Transformation der Natur in Kuba in Zeiten des Kalten Krieges).

Seit den 1990er Jahren ist er in der Bewegung für Umweltgeschichte in Lateinamerika engagiert. Die Zusammenarbeit mit internationalen Forschungsteams hat dazu beigetragen, seine Forschungen über die Wechselwirkung zwischen Sklaverei und sozio-ökologischen Folgen des Plantagensystems, der agrarischen Austauschprozesse und der Rohstoffgrenzen zu erweitern. Derzeit verfolgt er das Ziel, eine Synthese der Umweltgeschichte der Großkaribik zu schreiben.

Am HIAS wird er an einer Monografie über die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen der Plantagenwirtschaft nach dem Besuch Alexander von Humboldts auf Kuba (1800 und 1804) arbeiten. Humboldts kritische Äußerungen über Sklaverei und Monokultur bieten einen Ausgangspunkt, um die Folgen der Ausbeutung von Mensch und Natur zu untersuchen, die durch die so genannte „second slavery“ verstärkt wurde. Die Untersuchung wird die Divergenz zwischen der Plantagen- und der Viehwirtschaft analysieren, die für die Erforschung des Übergangs zum Zeitalter der fossilen Brennstoffe und der Agrarindustrie in Lateinamerika und der Karibik von entscheidender Bedeutung ist.

Sein Tandempartner in Hamburg ist Ulrich Mücke, Professor für die Geschichte Lateinamerikas und der Iberischen Halbinsel am Arbeitsbereich Globalgeschichte der Universität Hamburg.

Sein HIAS-Fellowship wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie der Freien und Hansestadt Hamburg im Rahmen der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern der Universität Hamburg finanziert.

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Reinaldo Funes Monzote

Finanzierung

Universität Hamburg

Tandem

Ulrich Mücke, Professor für die Geschichte Lateinamerikas und der Iberischen Halbinsel am Arbeitsbereich Globalgeschichte, Universität Hamburg